photos by Kurt Laurenz Theinert

 

 

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long ago

2009

Live video - Ursula Scherrer
Visual piano - Kurt Laurenz Theinert
Live sound - Flo Kaufmann
Perfromance/dance - Susanne Braun, Susanne Mueller/Nelson

 

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Jedes Element gibt und nimmt und verkettet. Einmal ertönt die Bewegung eines Armes, die Stille wird vom Tanz geblendet, dann wieder verschwindet ein Lichtfleck im Getöse, gestreift vom Bild des Raumes der sich im Raum selbst wieder findet. Alles vereinened ist der Raum und seine Transformationen der Erinnerung.

Eine Performance der Bewegung im weitesten Sinn – in „long ago“ treffen zwei Tänzerinnen, ein Lichtkünstler, eine Videokünstlerin und ein Musiker aufeinander. Das Quintett bewegt sich zwischen Geräuschen, Tönen, Tonfarben und Farbtönen, sich bewegenden Bildern und zwei sich bewegenden Körper in einem ständigen Dialog zu- und auseinander mit dem verbindenden Element des Raumes, dem Moment mit dem Publikum und einem grafischen Score, das jeder Künstler mit Hilfe seines Mediums interpretiert.
Der Raum wird mit 8 Projektoren belichtet. Die Projektoren werden von den zwei Lichtkünstlern abwechselnd und gleichzeitig bespielt und mit Hilfe eines Switchboards an- und ausgeschaltet. Dadurch kann der Raum immer wieder in neue Räume verwandelt werden, die Konzentration von einer Ecke zur anderen wandern, in zwei entgegen gesetzten Ecken liegen und dann wieder den Raum als Ganzheit belichten.
Der Besucher kann sich frei im Raum bewegen, sich einmal nur einem einzigen Element oder Teilelement (nur einem Lautsprecher, nur einer Tänzerin, nur einem Bruchstück einer Projektion) hingeben um dann wieder ins Gesamtbild einzutauchen.
Die Bilder Scherrer’s werden im Raum selbst aufgenommen, dann manipuliert und abstrahiert und in der Performance live wieder zusammengemischt. Der Raum wird in den Raum projiziert. Er wird dadurch ausgedehnt bis zum Unendlichen, gleichzeitig durch die Verdoppelung auch wieder in sich selbst aufgelöst.
Theinert setzt sich mit Raum und Bewegung auf andere Weise auseinander. Mit seinen in Echtzeit auf dem „visual piano“ modulierten Lichtzeichnungen kreiert er bewegte und bewegliche Raum-Module, in dem die realen Fixpunkte ersetzt werden. Linien, Flächen, Farben und Formen de-/konstruieren immer wieder neue labile und dynamische Räume, die mit der vorhandenen Materie in einen Dialog treten.
In ihren Ansätzen, Quellen und Formensprachen sehr verschieden, transformieren beide den Raum durch Bewegung.
Vier Lautsprecher im Raum umfassen den Betrachter, Kaufmanns Musik entsteht unmittelbar auf selbstgebauten elektronischen Instrumenten. Braun und Mueller Nelson, durch drahtlose  Sensoren verbunden, nehmen durch ihre Bewegung und Position im Raum wesentlichen Einfluss auf die Klangfarbe und Intensität der Töne. 
Sie begegnen sich und der Vielschichtigkeit und Labilität des Raumes als bewegte Körper und als Reisende in der Architektur. Der Raum ausserhalb des Körpers ist ebenso beweglich, wie der „innerliche“ Raum. Der Körper selbst ist dynamische Architektur und wird einerseits als Projektionsfläche/Objekt und andererseits als wahrnehmendes Subjekt ein interaktiver Partner für Bild, Licht und Klang.
Jedes Element hat gleiches Gewicht, gibt und nimmt und verkettet. Einmal ertönt die Bewegung eines Armes, die Stille wird vom Tanz geblendet, dann wieder verschwindet ein Lichtfleck im Getöse, gestreift vom Bild des Raumes der sich im Raum selbst wieder findet.
Vor Ort werden innerhalb einer einwöchigen Residenz die Rahmenbedingungen für das interdisziplinäre Team aus Tänzern, Musikern und Lichtkünstlern erarbeitet. Es gilt einen Ereignisraum zu schaffen in dem mit dem Besucher ein tätiges Wahrnehmen stattfindet.